LNG - der Kraftstoff der Zukunft

Langer Pfeil

Fachbericht: LNG – Kraftstoff der Zukunft

Ab 1. Januar 2015 gelten für die Schifffahrt in bestimmten Sonderzonen drastisch verringerte Emissions-Grenzwerte. So darf u.a. in der gesamten Ostsee, Teilen der Nordsee inklusive des Ärmelkanals, aber auch vor den  nordamerikanischen Küsten der Schwefelanteil in den Kraftstoffen der Schiffe nicht mehr 0,1 Prozent betragen – was einem Zehntel der zurzeit noch geltenden Grenzwerte entspricht.

Ein Weg, diese Grenzwert einzuhalten, ist das Betreiben der Schiffe mit LNG (Liquefied Natural Gas). LNG enthält weder Schwefel noch Schwermetalle und reduziert den CO2 – Ausstoß um 20 bis 30 % sowie den NOX-Ausstoß (Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid) um ca. 90 % im Vergleich zu Schweröl.

Auch wenn es Nachholbedarf  beim Aufbau einer flächendeckenden LNG-Infrastruktur gibt und es z.B. noch an einer ausreichenden Zahl von Tankstellen für Schiffe fehlt, gehört dem Bau LNG-betriebener Schiffe die Zukunft. So wurden 2013 zwei große Autofähren von der norwegischen Fjordline–Reederei auf der Strecke Bergen–Hirtshals in Betrieb genommen. Bei der Konzeption dieser Neubauten stand das Thema Sicherheit ganz oben auf der Agenda – schließlich führt jedes Schiff bis zu 600.000 Kubikmeter Gas an Treibstoff mit sich.

Einen wesentlichen Beitrag hierfür lieferten Armaturen des Bad Oldesloer Unternehmens HEROSE. Mit seinen Sicherheits- und Absperrventilen gehört HEROSE zu den weltweit führenden Ausrüstern im LNG-Bereich. Pneumatisch gesteuerte Absperrventile, die für den Notfall zusätzlich mit einem Handrad versehen wurden, regeln u.a. die Befüllung der Tanks auf den Neubauten der Fjordline, Sicherheitsventile von HEROSE sind auf allen Gasleitungen  montiert, jeweils eines zwischen zwei Absperrventilen. Die Absperrarmaturen und Regelventile von HEROSE sind auch in Firesafeausführung mit dem einzigartigen Ausstattungsmerkmal, weichdichtender Kegel, für eine bessere Performance im täglichen Betrieb, erhältlich.

Als führender Hersteller von Armaturen für die Tieftemperaturtechnik und den Druckbehälterbau beschäftigt sich Herose seit über 140 Jahren mit dem sicheren Handling von technischen Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten. Zertifikate von Klassifikationsgesellschaften wie „Det Norske Veritas“ u.a. bestätigen die Einhaltung strengster Normen. So wurden bereits  2007 für die Edelstahl- Cryo- Ventile die TÜV- Zulassung nach EN 12567 erlangt. Diese Norm legt die allgemeinen Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit von Absperrarmaturen fest, die für die Herstellung, die Lagerung und den Transport von Flüssigerdgas verwendet werden. Besonderes Augenmerk lag auf der normativen Verweisung zur Feuerbeständigkeitsprüfung gemäß EN ISO 10497, die auf Kundenwunsch durchzuführen ist. Diese internationale Norm legt die Anforderungen sowie das Verfahren zur Bewertung der Funktionsfähigkeit von Armaturen fest, die unter festgelegten Bedingungen einem Brand ausgesetzt werden. Die Brenndauer wurde als die zur Löschung der meisten Brände erforderliche maximale Zeit festgelegt.

Herose sieht den Markt derzeit zweigeteilt: Auf der einen Seite werden für Schiffe und LNG- Terminals in der Regel Armaturen mit Fire- Safe- Zulassung gefordert, d.h. die Ventile müssen nach EN 12567 und EN ISO 10497 zugelassen sein. Auf der anderen Seite müssen die Armaturen für die restlichen Landanlagen nur nach EN12567 zugelassen sein. Aber je nach dem Sicherheitskonzept der Betreiber kommen auch Fire- Safe- zugelassene Absperrarmaturen zum Einsatz.

Dazu ist abzuleiten, dass es zwischen beiden Anforderungen  (Zulassung nach EN 12567 oder Zulassung nach EN  ISO 10497) einen gleitenden Übergang gibt und keine klare Trennung möglich ist!

Besucher der Hamburger Messe SMM (Shipbuilding, Machinery & Marine Technology), die vom 9. bis 12. September in Hamburg stattfindet und sich längst als Leitmesse für Vertreter der Schiffbauindustrie etabliert hat, können sich am Messe-Stand von HEROSE über alle LNG-relevanten Armaturen des Bad Oldesloer Unternehmens informieren.

LNG-Cryo-Ventile von HEROSE halten gemäß EN ISO 10497 auch bei einem Brand dicht.

Veröffentlicht in: Schiff und Hafen

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